Sonntag, 14. Juni 2020

Viren-Phobien sind nicht neu, aber aktuell in Ausbreitung

Ängste und Angst-Krankheiten wie Paranoia tragen nun verzweifelt in der gesamten Öffentlichkeit Mundschutz, auch beim Joggen oder Radfahren.

Pflegekräfte machen aufmerksam: 

Durchatmen ist für die Lunge wichtig, abhusten ...

Die Gegner des Maskenzwangs sprechen von der Ansammlung von Bakterien und Viren im feuchten Mundschutz, und die meisten Mitbürger*innen glauben nicht an die Waschbarkeit der technischen Vliese, 60° in der Waschmaschine, weil sie die Krankenhaus-Hygiene mit ihrem Einkauf oder der Busfahrt gleichsetzen.

Allergien auf Desinfektionsmittel (noch in Entwicklung)

"Die Verbreitung von HIV hat sich seit Anfang der 1980er Jahre zu einer Pandemie entwickelt, die nach Schätzungen des Gemeinsamen Programms der Vereinten Nationen für HIV/Aids (UNAIDS) bisher etwa 39 Millionen Menschenleben gefordert hat.

Hans-Jürgen Wirth unterscheidet aus psychologischer Sicht drei Gruppen, die alle irgendwie gestört, aber sehr unterschiedlich auf solche eine Pandemie reagieren:

a) Zum einen habe es die Gruppe gegeben, die unter einer Aids-Phobie litten, Menschen, die sich zwar gesund fühlten, aber eine übertriebene, teilweise groteske Ansteckungsangst entwickelten. Das könne gut übertragen werden auf die heutige Corona-Pandemie und könne sich auswachsen zur Hypochondrie.

Der Hypochonder leidet an der unverrückbaren, zwanghaften Überzeugung, infiziert zu sein. Und davon lässt er sich auch nicht abbringen, selbst wenn sein Arzt oder Familienangehörige ihn argumentativ zu überzeugen suchen, dass er doch objektiv keinerlei Situationen ausgesetzt war, in denen er sich hätte anstecken können.

Ja selbst ein negativer Test kann Hypochonder bisweilen nicht überzeugen oder gar beruhigen. Die objektiv vorhandene Gefährdung und ihre ständige Thematisierung in der öffentlichen Diskussion triggere und potenziere bei ihnen die ohnehin vorhandenen Krankheits- und Todesängste.

Dann gebe es b) die Sozialphobiker. Diese arrangieren sich am besten, ja für sie könne es sogar eine Erleichterung darstellen, dass sie momentan verpflichtet seien, Abstand zu halten und den direkten Kontakt mit anderen Menschen stark einzuschränken." aus:

Der Psychoanalytiker Hans-Jürgen Wirth über die Paranoia der Verschwörungsgläubigen

Psychoanalytiker zu Pandemie-Folgen Aids und Corona: "Die Ängste vieler Menschen sind erstaunlich ähnlich"

Phobien, Hypochondrie, Paranoia: Die Aids-Pandemie hatte in den Achtzigern auch psychische Störungen zur Folge. Der Psychoanalytiker Hans-Jürgen Wirth erkennt jetzt, in der Coronakrise, viele Muster wieder.



"Hans-Jürgen Wirth referiert hier auf Horst-Eberhard Richter. Der habe solche Konstellationen als paranoide Festungsfamilie oder Festungsgruppe“ charakterisiert.

Die Welt wird von diesen Personen in „nur gut“ und „nur böse“ aufgeteilt, man kenne nur noch Freund oder Feind. Dabei entlaste diesProjektion der eigenen inneren beziehungsweise internen Konflikte auf Außenfeinde die Individuen selbst, aber auch Familien, größere und kleinere Gruppen oder auch ganze Gesellschaften von internen Spannungen.

Hier sei von mir auch an die faschistisch-ultra-nationalistischen Weltanschauungen erinnert, die davon träumen, die eigene Nation, die eigene Ethnie oder „Rasse“ rein zu halten von fremden Einflüssen, die pauschal und undifferenziert alle als Feinde rubriziert werden."


Das Corona-Regime

Durch eine beispiellose Angstkampagne wird derzeit Macht in den Händen einiger Weniger konzentriert und werden Freiheit und Demokratie zu Grabe getragen.

am Samstag, 13. Juni 2020, 15:59 Uhr von Christian Kreiß

Das Corona-Regime rettet nur Wenige vor Ansteckung und bringt Not und Elend über Millionen Menschen. Arbeitslosigkeit und psychische Probleme grassieren. Über kurz oder lang wird die Zahl der in der Folge der „Corona-Maßnahmen“ Gestorbenen die der Corona-Toten um ein Vielfaches übertreffen.


Donnerstag, 11. Juni 2020

Psyche und die Phantasie über den Körper

Alle Kulturen haben ihre Phantasien, wie der Körper, die Gesundheit, die Krankheit und das Leben wirkt oder "funktioniert".

Am ersten prägen die Erzählungen der Eltern: Wie man sich erkältet, ernährt, wärmt, schützt ... was Kuscheln und Streicheln wecken und beruhigen, wie erste Schrecken und Verletzungen geheilt werden.
Surfer bestaunt die Technik der KollegInnen


Körper-Poesie der Kulturen

Archaische Kulturen hatten ihre Ordnungen von Ernährung in den Jahreszeiten, von Kräutern, von Magie und der Wirkung der Gemeinschaft, der Fürsorge und Verbundenheit, aber auch des Ausschlusses, der Strafe oder Verbannung.

Ängste vor Ansteckungen und Übertragungen aus alten Zeiten wirken bis heute, auch die Kontakt-Schuld: "Wenn du mit der / dem zu tun hast" -unter einer Decke stecken bis zum Korpsgeist der Polizei und Justiz, Medizin und Psychiatrie in der Kaiserzeit, im "3. Reich" bis heute, in Rassismus, Religion, im Kastenwesen von Adel, Banken und Klassen der Bahn, der Hotels, der Chefarzt-Versicherung und der Rechnung der Krankenhäuser.

Mythen der Neuzeit wirken bei manchen in die Chemie der Hygiene-Vorschriften, bei manchen zu Allergien gegen alle Beimischungen und Düfte, Alkohole und Aerosole, Putzmittel und Nebenwirkungen von Medikamenten und Dosierungen.
"Where the Wild Wild Things Are" creator Maurice Sendak

Krankeits-Phantasien mit Schuld
Nicht nur die Familien und Religionen tragen die Schatten von Schuld und Verantwortung für Unglück, Unfälle und Sterben, auch die gesamte Literatur und Kultur transportiert die manchmal primitiven Bilder von "Gut und Böse", im idealen Fall aber die Thematisierung der Grenze, des Überganges.

Evangelium der Reichen
Die Evangelikalen Kirchen und Sekten, die sich in den USA und Südamerika wie in Afrika ausbreiten, glauben an den Lohn der Gläubigen, wie er in der Schweiz vor Langem schon herrschte: Gott belohnt die Braven mit Reichtum, wenn du Bolsonaro etc folgst, wirst du auch reich ...

Körper-Phantasien zur Sexualität
Wenn Kinder keine bewusste Aufklärung erleben, kombinieren sie selber ihre Phantasie und Wahrnehmungen der Anderen, deuten aber natürlich aus ihrer Erlebniswelt und halten zum Beispiel den Orgasmus für schmerzhaft, weil die Frauen in den Pornos ja schreien, stöhnen ...
 

"Wenn die Seele etwas erfahren möchte, dann wirft sie ein Bild der Erfahrung vor sich nach außen und tritt in ihr eigenes Bild ein."
Meister Eckhart (1260 - 1327), deutscher Mystiker und Provinzial der Dominikaner, starb vor dem Abschluss seines Häresieverfahrens

Mittwoch, 10. Juni 2020

Otto Gross: PsychoPolitik

Politisches Bewusstsein und Psycho-Analyse seit 100 Jahren: Otto Gross

Vor gut 100 Jahren begann die Forschung an der Psyche, systematisiert durch Sigmund Freud und seinen Umkreis in Wien, der durchaus sehr politisch orientiert war, auch öffentliches Thema zu werden. Nach Anfeindungen aus der etablierten Ärzteschaft wurden Freud und die Kollegen in der Psychoanalytischen Gesellschaft vorsichtiger.

Otto Gross, Freund von Johannes Nohl und Erich Mühsam, der ihm eine Zeitschrift finanzieren wollte, war einer der hoffnungsvollen Schüler Freuds, der sich quer durch die Szenen bewegte und seine Forschung auch in den Cafehäusern in Schwabing und am Monte Verità betrieb, die Folgen der Freien Liebe bearbeitete und die Folgen des ärztlich fast üblichen Kokains zu entziehen versuchte.

Sein Vater, angesehener Kriminal-Jurist in Wien, ließ ihn 1913 in die Psychiatrie entführen, entmündigen und internieren, im Juli 1914 wurde er als genesen entlassen und arbeitete als Landsturm-Arzt. Ab 1915 war Gross Mitarbeiter der Zeitschrift Die freie Straße, zu der auch Max Herrmann-Neiße, Franz und Richard Oehring, Georg Schrimpf, Oskar Maria Graf und Elsa Schiemann beitrugen.

Otto Gross lieferte Beiträge für die Zeitschriften Die Erde und Das Forum, und er wechselte seine Wohnorte zwischen Graz, Wien und München. Im Oktober 1919 zog er nach Berlin, wo er bei Cläre und Franz Jung in Friedenau wohnte. Am 11. Februar 1920 wurde er unter Entzugssymptomen leidend in einem Durchgang zu einem Lagerhaus von Freunden – auch von Hans Walter Gruhle – aufgefunden und in eine Klinik nach Pankow gebracht, wo er zwei Tage später starb.

Politisches Bewusstsein war schon gut 50 Jahre vorher in den Kreisen der Studierenden erwacht: Die Ideen von Bakunin und Marx in der Diskussion, die Fragen der parlamentarischen Umsetzung des Sozialismus, während die Sozialdemokratie durch und gegen die Sozialisten-Gesetze und Gewerkschaftsverbote anwuchs.

Die Frauenbewegung und die vielen pazifistischen Gruppen kämpften um ihre Rechte: Während die meisten Dienstboten noch nicht lesen und schreiben konnten, verbreiteten Magazine und Zeitschriften trotz der Zensur die Ideen der Gleichberechtigung. Die Psycho-Analyse war durch die Ärzteschaft natürlich erst mal der Oberschicht vorbehalten, doch wuchs um so mehr die öffentliche Spekulation in den Zeitungen.

Ein erster früher Schwarz-Weiß-Film entstand: "NERVEN". Dramatisch beleuchtete er die Überreizung der angespannten Zeit, die Kämpfe der ArbeiterInnen und die Vorrechte der Besitzenden ...

„Otto Gross gehörte dem Kreis von Freuds abgefallenen Schülern an. Er stellte nicht die Sexualität, sondern deren Konfliktsmodelle (sic!) in das Zentrum der Psychoanalyse. Er war es, der die gesellschaftliche und politische Bedeutung der Psychoanalyse lange vor Wilhelm Reich in den Vordergrund gestellt hat. Er war der erste Gesellschaftskritiker unter den Psychoanalytikern.“[15]

Wilhelm Reich und die Gestalt-GründerInnen blieben an der politischen Spur, die bis zur Kritischen Psychologie auch die Kritische Theorie prägte, in vielen Ländern wichtiger als der dogmatische Marxismus.

Parallel wuchs aus der Lebensreform auch die Reform-Pädagogik, in jüdischen Internaten gepflegt, mit den Jugendlichen ausgewandert ...mühsam_johannes_nohl_raphael_friedeberg_in_ascona

Psycho-Politik könnte auch heute spannend sein, wenn gegen die Trauma der Anfeindungen und Ausgrenzung gemeinschaftlich gesprochen werden könnte. Wo? Anlaufpunkte und Ansätze sammeln …

Politisches Bewusstsein und Psycho-Analyse seit 100 Jahren: Otto Gross

Vor 100 Jahren begann die Forschung an der Psyche auch an die höchst "elektrisierte" Öffentlichkeit zu kommen. Die Bilder aus der physikalischen Forschung wurden schnell über die Zeitungen in die allgemeine Sprache übernommen.

Mesmer's Ausstrahlung

Mesmer hatte schon früher den Magnetismus um die elektische Spannung erforscht, und schnell wurde die Spannung auf die Menschen angewandt, als heilsame Wirkung versucht. Der Elektroschock ist uns in manchen Bereichen bis heute geblieben.

Magnetismus war nun für alle mesmerisierend: Das damalige Wort für elektrische Ausstrahlung des Körpers wurde später Aura genannt. Hypnose war als inszenierte Show auf der Bühne zu erleben, alle hatten plötzlich "Nerven", wenn auch nicht "wie Drahtseile": die Vorstellung, es waren "Melde-Drähte" wie bei der Bahn oder elektische Leitungen, die damals oft noch durchbrannten, bis die "Sicherungen" erfunden wurden.

Das Unterbewusste und die Behandlungsmethoden wie die "Redekur" auf der Couch, die Freud von Kollegen aufgegriffen hatte, bekamen alle möglichen Deutungen von außen, nur sehr selten von den Patienten selbst.

Otto Gross, Freund von Johannes Nohl und Erich Mühsam, der ihm eine Zeitschrift finanzieren wollte, war einer der hoffnungsvollen Schüler Freuds, der sich quer durch die Szenen bewegte und seine Forschung auch in den Cafehäusern in Schwabing und am Monte Verità betrieb, bevor er in die Folgen des ärztlich fast üblichen Morphins geriet. Mühsam besprach mit ihm seine Sorgen in der Liebe, wie er in seinen Tagebüchern schreibt und die Fragen der freien Liebe, bis er mit Zenzl etwas Halt, aber doch nie ganz die Ruhe fand.

"Am 26. und 27. April 1908 fand in Salzburg der 1. Psychoanalytische Kongress statt. Hier kam es zu einem wenig beachteten, aber folgenschweren Konflikt: Otto Gross, der sich als einer von wenigen Psychiatern schon seit Jahren öffentlich für Sigmund Freuds Lehre eingesetzt hatte, wollte in einem Vortrag gesellschaftspolitische Schlussfolgerungen aus ihr ziehen. Freud, der sich kurz zuvor in seiner Schrift Die ‚kulturelle‘ Sexualmoral und die moderne Nervosität konträr geäußert hatte, setzte dem entgegen, dass dies nicht Aufgabe von Ärzten sei, und sorgte dafür, dass Gross aus der Psychoanalyse gedrängt und aus ihren Annalen getilgt wurde.[3] Einen ähnlich gelagerten Fall gab es in der Psychoanalyse nur noch einmal: den Ausschluss Wilhelm Reichs 1934.[4]"

Wilhelm Reich ging nach Berlin und baute die reichsweite Organisation SexPol auf, um zusammen mit den Frauengruppen gegen die Strafbarkeit der Abtreibung schon den Jugendlichen den Zugang zu Aufklärung und Verhütungsmitteln zu ermöglichen, nach moralischen Auseinandersetzungen mit der Kommunistischen Partei und Angriffen durch die anwachsende Macht der Nazis gingen die meisten Mitwirkenden wie Ernest Bornemann ins Ausland.

Die Gestalt-GründerInnen Fritz und Laura Perls arbeiteten in Berlin in der Marxistischen Arbeiterschule MASCH mit und blieben an der politischen Spur,bis sie sicherheitshalber nach Holland und dann Südafrika emigrierten. In den 1950er Jahren folgten sie einem Ruf von Paul Goodman, Lehrer und alternativer Zeitschriften-Autor, in die USA, gemeinsam mit dem Arzt Ralph Hefferline definierten sie das Grundkonzept der politischen Gestalt-Therapie.

GESTALT ist in den USA das Fremdwort, das als Synonym für Hippie-Therapie in Gruppen und als politisch bewusste Reflexion bis zur Kritischen Psychologie auch die Kritische Theorie prägte.

Parallel wuchs aus der Bewegung der Lebensreform auch die Reform-Pädagogik, in jüdischen Internaten gepflegt, mit den Jugendlichen ausgewandert ...

bisheriges:

Paul Goodman hatte mit Fritz Perls und Ralph Hefferline das Grundlagenwerk "Gestalttherapie" verfasst und war einer der schärfsten Kultur- und Schulkritiker der USA in den 60er Jahren: Growing up absurde, das Buch in deutsch erschienen als: Aufwachsen im Widerspruch. Über die Entfremdung der Jugend in der verwalteten Welt

  • das auch hier beeindruckte: Bis hierhin und darüber hinaus „Bis hierhin und darüber hinaus – Jugendhilfe zwischen politischer Anforderung und gesellschaftlicher Realität“ „Aufwachsen im Widerspruch – Jugendliche Lebenslagen angesichts ungewisser Zukunft“

QuellenOtto Gross

http://www.ottogrossgesellschaft.com

www.ottogross.de ist ein enorm reichhaltiges Wordpress-Blog mit vielen Quellen und Inhalten www.ottogross.de

https://ottogross.org/ war für einen russischen Kongreß 2017 und beinhaltet Bibliografien und einen Film und russische Links https://ottogross.org/

Wikipedia [ Otto Gross – Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Gross]( Otto Gross – Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Gross)

http://www.psyalpha.net/biografien/otto-gross

https://autismusjournal.wordpress.com/2018/06/01/autoritaet-und-autismus/ Otto Gross’ Einsamkeit als Vorarbeit der Revolution.

https://www.derstandard.de/story/2000080411649/pionier-kommune-monte-verita-nackt-in-der-sonne

Pionier-Kommune Monte Verità: Nackt in der Sonne

Vieles, was Kommunen der Siebzigerjahre ausmachte, war auf dem Monte Verità schon Praxis: Bewusste Ernährung, Körperkult und Naturnähe. Jetzt ist die Ausstellung über das Pionierprojekt wieder zugänglich Clarissa Stadler 26. Mai 2018 im Standard: https://www.derstandard.de/story/200008041

zukünftiges: www.raete-muenchen.de

www.plenum-R.org

Montag, 8. Juni 2020

Die Lüge der "Treue", die Religion des Blutes, BAKUNIN-Quellen

Religionen sind tödlich. Schon immer.

Unsere Ehre ist Treue und so ... Männergedöns.


CDU, Polizeigewerkschaften und #Polizei #Berlin verwenden Narrativ, dass Uniform anziehen/Beruf nachgehen, gleichsetzen mit #Rassismus erfahren, aufgrund von Herkunft, Hautfarbe, Religion.

Im Profil von Herrn #Wedekind wird die Verflechtung von Medien (#BZ) und Polizei sichtbar.


Religion ist und bleibt mit der Freiheit der Menschen nicht vereinbar:


"Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, nicht selbst zu existieren braucht."

Bakunin, Michail

"Der wichtigste Feind, des es in Bakunins Augen zu schlagen gilt, ist die Religion, also die Kirche.

In diesem Punkt hat sich sein Denken seit 1864 nicht geändert. ...

"Wenn Gott existiert, ist der Mensch ein Sklave; Der Mensch soll und kann aber frei sein: folglich existiert Gott nicht."
Michail Bakunin: Ein Leben für die Freiheit, Madeleine Grawitz, übersetzt von Andreas Löhrer, S.400 (ca 1871)

Solange 'Religionsfreiheit' in Deutschland bedeutet Religionen zu Fördern, sie in Schutz zu nehmen und Konfessionsfreie nicht vor ihnen zu Schützen liegt das 'Fremdschämen' auf einer ganz anderen Seite. Das Beschneiden von muslimischen Kindern z.b. ist missbrauch, keine Freiheit.

"Die Bourgeoisie hasst das Volk wegen all dem Übel, dass sie ihm angetan hat."

Michail Bakunin: ca 1871 Ein Leben für die Freiheit, Madeleine Grawitz, übersetzt von Andreas Löhrer, S.402


Vorrechte, jede bevorrechtete Stellung haben die Eigentümlichkeit, Geist und Herz der Menschen zu töten.

Der politisch oder wirtschaftlich Bevorzugte ist geistig und moralisch minderwertig.

Dieses soziale Gesetz kennt keine Ausnahme und passt auf ganze Nationen wie auf Klassen, auf Körperschaften und auf Individuen.

Es ist das Gesetz der Gleichheit, der höchsten Bedingung der Freiheit und Menschlichkeit.

Der Hauptzweck dieses Buches ist, dasselbe zu entwickeln und seine Wahrheit in allen Äußerungen menschlichen Lebens zu zeigen. Bakunin, Gott und Staat


„Diejenigen, die immer nur das Mögliche fordern, erreichen gar nichts; diejenigen, die aber das Unmögliche fordern, erreichen wenigstens das Mögliche“ - Bakunin

für bakunin ist die Reaktion für die Spaltung in Klassen verantwortlich, denn sie hat den Kreuzzug der Bürger gegen die Proletarier gepredigt, die anfangs so freimütigen .. Beziehungen zwischen Arbeiten und Bürgern die so vollkommen frei von jeglichem hintergedanken waren, kühlten sich augenscheinlich ab, der Graben zwischen den beiden Klassen, deren Bündnis so entscheidend für den Sieg der Revolution sein sollte, verbreiterte sich jeden Tag mehr.

Michail Bakunin 1848, Ein Leben für die Freiheit, M.Grawitz S.138

https://www.bibliothekderfreien.de/rezensionen/rezension-bakunin-grawitz-eckhardt.html



Gesamtliste der Bücher/Broschüren Bakunins, die zu seinen Lebzeiten erschienen sind


Bakunin: Biografie und politische Entwicklung (Lexikon der Anarchie)


man muss die materiellen und moralischen Bedingungen unseres gegenwärtigen Lebens umstürzen, von Grund auf die soziale Welt umstürzen. Die soziale Frage erscheint also zuallererst als Umsturz der Gesellschaft. Bakunin Ein Leben für die Freiheit 1848 M.Grawitz S 138



die Unterdrückung eines Volks oder selbst eines einzelnen Individuums ist die Unterdrückung aller und man kann nicht die Freiheit eines einzelnen verletzen ohne die Freiheit aller zu verletzen.

die soziale Frage kann weder durch eine vorgefasste Theorie noch durch irgendein isoliertes System gelöst werden.

um sie zu lösen braucht es guten Willen und einhellige Mitwirkung, es braucht das Vertrauen aller auf das Recht aller auf gleiche Freiheit.

Michail Bakunin 1848 M.Grawitz S138


"die Aristokratie der Intelligenz: in praktischer Hinsicht die unerbittlichste und in gesellschaftlicher Hinsicht die arroganteste und beleidigendste; diese wäre die Herrschaft einer Gesellschaft, die von der Wissenschaft regiert wird." M. Bakunin ein Leben für die Freiheit S.404


https://core.ac.uk/download/pdf/11598994.pdf


Otto Gross: Von geschlechtlicher Not zur sozialen Katastrophe

Von geschlechtlicher Not zur sozialen Katastrophe

die Schriften Otto Gross' vom Anfang des 20. Jahrhunderts wieder aufgelegt.



Gross, Psychoanalytiker der ersten Stunde, sah 1913 den Revolutionär "gegen die Vergewaltigung in ursprünglichster Form, gegen den Vater und das Vaterrecht" kämpfen.


Zwangsläufig ist dieser Kampf einer gegen die gesellschaftlichen Verhältnisse.

Als erster Analytiker vollzieht Gross den Schritt von der individuellen Neurose zum gesellschaftlichen Leid. --Brigitte Werneburg. -



Otto Hans Adolf Gross (* 17. März 1877 in Gniebing bei Feldbach, Steiermark; † 13. Februar 1920 in Berlin) war ein österreichischer Psychiater, Psychoanalytiker und Anarchist.

"Im Sommersemester 1897 wechselte er an die Universität München. Anschließend studierte er gleichzeitig an den Universitäten Straßburg und Graz. In Graz wurde er 1899 zum Dr. med. promoviert. 1905 reichte Gross dort seine Habilitationsschrift ein.

Als Privatdozent für das Fach Psychopathologie hielt er im Wintersemester 1906/07 eine Vorlesung Über die Freud’sche Ideogenitätslehre, die er zu einem Buch ausarbeitete.

Rezeption der Schriften: Otto Gross (1877–1920) wikipedia-Auszug

Zu Lebzeiten hatte Gross in deutschsprachigen Ländern eine intensive Rezeption, die sich auf seine Schriften und sein gesellschaftspolitisches Wirken erstreckte.

Eine hohe Aufmerksamkeit erlangte die Auseinandersetzung zwischen Vater und Sohn, die eine solidarische Aktion seiner Freunde auslöste.[13]

Nach seinem Tode geriet Otto Gross jedoch in Vergessenheit.

Grund dafür war in erster Linie eine Damnatio memoriae, die Sigmund Freud über ihn verhängte, weil Gross eine Anwendung psychoanalytischer Erkenntnisse auf gesellschaftliche Probleme gefordert hatte.[14]

Gerhard M. Dienes, Kurator der Grazer Ausstellung Die Gesetze des Vaters, kommentiert zusammenfassend das organisierte Vergessen:

„Otto Gross gehörte dem Kreis von Freuds abgefallenen Schülern an. Er stellte nicht die Sexualität, sondern deren Konfliktsmodelle (sic!) in das Zentrum der Psychoanalyse.

Er war es, der die gesellschaftliche und politische Bedeutung der Psychoanalyse lange vor Wilhelm Reich in den Vordergrund gestellt hat. Er war der erste Gesellschaftskritiker unter den Psychoanalytikern."

Aber auch Anarchisten und Literaten, die zu Gross’ Lebzeiten mit ihm in Kontakt standen, diskutierten seine Ideen nicht weiter. Eine von Franz Jung für 1923 geplante Ausgabe gesammelter Schriften kam nicht zustande.

Ein halbes Jahrhundert später traf es den Berliner Antiquar Hansjörg Viesel „wie ein Schlag", als er nach vielen Jahren gründlicher Befassung mit der Geschichte des Anarchismus ausgerechnet in einem Buch von Carl Schmitt das erste Mal auf den Namen Otto Gross stieß:[16]

„Jede Souveränität handelt, als wäre sie unfehlbar, jede Regierung ist absolut – ein Satz, den ein Anarchist, wenn auch aus ganz anderer Absicht, wortwörtlich ebenso hätte aussprechen können.

Alle anarchistischen Lehren, von Babeuf bis Bakunin, Kropotkin und Otto Groß (sic!), drehen sich um das eine Axiom: le peuple est bon et le magistrat corruptible."[17]

Viesels Fund war der Anlass zur Wiederentdeckung von Otto Gross im deutschsprachigen Raum. Zusammen mit Hans Dieter Heilmann projektierte er eine zweibändige kommentierte Werkausgabe der Schriften von Otto Gross, die 1973 beim anarchistischen Karin Kramer Verlag erscheinen sollte.[18]

Auch sie kam nicht zustande. Erst nachdem Martin Greens Else und Frieda (1976) und Emanuel Hurwitz’ Gross-Monographie (1979) den Autor aus der Vergessenheit geholt hatten, konnte das Projekt – in reduzierter Form – verwirklicht werden:

1980 erschienen schließlich die 1923 von Franz Jung ausgewählten Schriften auf ca. 100 Seiten plus Anhang


Politisches Bewusstsein und Psycho-Analyse seit 100 Jahren: Otto Gross

  Vor gut 100 Jahren begann die Forschung an der Psyche, systematisiert durch Sigmund Freud und seinen Umkreis in Wien, der durchaus sehr politisch orientiert war, auch öffentliches Thema zu werden. Nach Anfeindungen aus der etablierten Ärzteschaft wurden Freud und die Kollegen in der Psychoanalytischen Gesellschaft vorsichtiger.

  Otto Gross, Freund von Johannes Nohl und Erich Mühsam, der ihm eine Zeitschrift finanzieren wollte, war einer der hoffnungsvollen Schüler Freuds, der sich quer durch die Szenen bewegte und seine Forschung auch in den Cafehäusern in Schwabing und am Monte Verità betrieb, die Folgen der Freien Liebe bearbeitete und die Folgen des ärztlich fast üblichen Kokains zu entziehen versuchte.

  [Sein Vater, angesehener Kriminal-Jurist in Wien, ließ ihn 1913 in die Psychiatrie entführen, entmündigen und internieren, im Juli 1914 wurde er als genesen entlassen und arbeitete als Landsturm-Arzt. Ab 1915 war Gross Mitarbeiter der Zeitschrift Die freie Straße, zu der auch Max Herrmann-Neiße, Franz und Richard Oehring, Georg Schrimpf, Oskar Maria Graf und Elsa Schiemann beitrugen.]

  Otto Gross lieferte Beiträge für die Zeitschriften Die Erde und Das Forum, und er wechselte seine Wohnorte zwischen Graz, Wien und München. Im Oktober 1919 zog er nach Berlin, wo er bei Cläre und Franz Jung in Friedenau wohnte. Am 11. Februar 1920 wurde er unter Entzugssymptomen leidend in einem Durchgang zu einem Lagerhaus von Freunden – auch von Hans Walter Gruhle – aufgefunden und in eine Klinik nach Pankow gebracht, wo er zwei Tage später starb.

  Psycho-Politik könnte auch heute spannend sein, wenn gegen die Trauma der Anfeindungen und Ausgrenzung gemeinschaftlich gesprochen werden könnte. Wo? Anlaufpunkte und Ansätze sammeln …

  Ein erster Entwurf:

https://github.com/raete-bayern/Personen/wiki/Otto-Gross---PsychoPolitik/