Freitag, 9. Februar 2018

Vom Hitlerjungen zur Domina: 1931-2017 Sie tanzte im Salambo in Hamburg!

Heut war ich mit Kirsten auf einer Reise in Hamburg und München

Vom Hitlerjungen zur Domina


Kirsten Nillsons Buch wurde vom Forum Homosexualität und Geschichte im Lothringer13 in München mit einer Lesung von der Lektorin Linda Strehl und Verwandten und Mitarbeitenden des Forum in einer Lesung vorgestellt, Philipp Gufler stellte einen Film dazu zusammen und gestaltete einen Quilt:


Die Geschichte besang auch Klaus Hoffmann: Im Salambo

Der Engel, der die Kerzen-Nummer macht:  Erst bei Minute 3.4 war Kirsten:

Kirstens Freundin Natascha hatte von der Hamburger Polizei (Mitte 1970er Jahre) ein Verbot ausgesprochen bekommen, die Kerzen-Nummer zu tanzen: Sich bei der großartig gestalteten Show im Salambo, dem best gestyltesten Sexclub auf der Großen Freiheit in Hamburg auf der Bühne eine Kerze in die Vagina einzuführen, sich zu befriedigen ...

also nannte sich Kirsten, die ja nicht Natascha war, in Natascha um und tanzte die Nummer, auch wenn ihre Vagina noch sehr kleln war: In Casablanca frisch operiert, denn vorher war Kirsten noch Erick Böttcher aus der Mark Brandenburg gewesen.

Wenn es Probleme gab: Die Sitte hatte immer Zeugen im Laden, die die Damen nach Hause begleiteten oder ließen ...

Die ganze Geschichte gibt es in einem schmalen Buch des Forum mit Unterstützung der Regenbogenstiftung München für einen Zehner oder einer großzügigen Spende dazu, und hoffentlich noch in einem größeren Rahmen gefeiert, dann sing ich den Fandango ...

denn die wilde Mischung aus Transsexualität und Edelstrich, Show und Selbstbild, Geschichte und Zensur ist so reichhaltig, dass sie immer wieder als Befreiung gefeiert werden muss, wie das Klaus Hoffmann schafft ...

Kirsten starb, nach dem sie die Rohfassung des Buches in Händen hielt, friedlich in München, wo sie sich eine Rückkehr in eine gutbürgerliche Lebensart und späte Pflege und gute Kontakte gestaltet hatte, nach dem ihr Vater gemeint hatte, dass sein Sohn in einer Dachkammer enden würde ...

und wir danken ihr für ihre Offenheit! Es war ein Fest ...