Sonntag, 11. Mai 2014

"Die Judenbank": Wie ein bayrischer Ort mit ein paar Kleinigkeiten gradlinig ins Unrecht gerät - alles RECHTENs?

Ein mit lateinischer Krankheit befallener wird als Kranker behandelt, aber er bekommt alles mit: Wie sich die Leute im Ort zueinander verhalten, sich auf die neue Zeit einstellen:
Da wird einer von der Ehefrau angezeigt, kommt ins KZ und bringt sich um, eine Schwangerschaft in der Nachbarschaft, und doch ist das Stück so lebendig, dass es selbstverständlich erscheint, dass es zu komischen Konsequenzen kommt ...

... und in einem der Dialog um Bäcker, Brot und Sägespäne höre ich sie Sätze meiner Mutter ...
Ab Donnerstag 15.05. 20 h noch ein paar mal im Spielplan des Kleinen Theater Haar

Der Regisseur Michael Stacheder berichtet in seinem judenbank.blogspot.de vom Wachsen einer Inszenierung: Eines Tages findet Dominikus ein festgeschraubtes Schild auf seiner Bank:
"Nur für Juden!" Was nun? Er ist kein Jude. Bisher war diese Bank ein wichtiger Bestandteil seiner Arbeit, seines Lebens. Eine Arbeitsbank war sie und jetzt ist sie ein unnützer Gegenstand, weil keiner darauf sitzen darf, nur die Juden.

Im Gedenken der Kinder

Gesamtprogramm "Im Gedenken der Kinder" in Haar.

Ausstellung im Rathaus der Gemeinde Haar, Bahnhofstr. 7 bis 03.07.2014

Im Gedenken der Kinder. Die Kinderärzte und die Verbrechen an Kindern in der NS-Zeit
Gedenkausstellung zu Gast im Rathaus Haar. Ein umfangreiches Begleitprogramm setzt sich auf verschiedenen Wegen mit dem Thema auseinander: Szenische Lesungen, Führungen zu Gedenkstätten auf dem Gelände des kbo-Isar-Amper-Klinikum München, Theaterinszenierungen des Ensembles Junges Schaupiel München, Fachvorträge, Diskussionen. Die Ausstellung in Haar greift auch die Geschichte des eigenen Orts auf: Im Oktober 1940 wurde an die Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar eine Kinderfachabteilung angegliedert. Von November 1940 bis Mai 1945 fielen in der Anstalt Haar 332 Kinder und Jugendliche der Durchführung der „Kindereuthanasie“ zum Opfer.
Ansprechpartner/-in: Gemeindearchiv Haar Telefon: 089/46002-332 E-Mail: stahmann@gemeinde-haar.de Web-Adresse: http://www.dgkj.de/ueber_uns/geschichte/kinderaerz...

Dienstag, 6. Mai 2014

Psychiatrie hat immer mitgewirkt, dann nichts gewusst & wenig aufgearbeitet: Die Angst wirkt weiter. Auch die Angst vor den Irren.



Die Mutter aller Konzentrationslager war Dachau, das draußen liegende Extra-Lager für die politischen Feinde in der Hauptstadt der Bewegung. Hier hatte Hitler die Revolution von 1918 am gerade verlorenen Krieg erlebt, an den er geglaubt hatte, hier ließ er das Gegenmittel entwickeln:

Alle Kommunisten, Sozialdemokraten, Andersdenkenden hinter Stacheldraht und unter willkürlich zugreifende Aufsicht, das war wirksamer als die noch an altes Recht gebundenen Gefängnisse: Prügel und Willkür, regelmäßig exemplarische öffentliche Strafen, Hinrichtungen.

Die bewusste Schaffung eines Ortes der Unmenschlichkeit ausserhalb der Gesellschaft verbreitete die Angst, die bis heute wirkt: Wer darüber spricht, macht sich schuldig, verdächtig, gehört dazu. So war das damals, als man es nicht glauben wollte, als einer im Wirtshaus besoffen nachts davon erzählte, und am nächsten Tag, darauf angesprochen, erschrocken erbleicht.

Nicht die Massenmorde waren hier das System, Dachau hatte das Brausebad neben dem kleinen Krematorium damals kaum fertig gestellt: Ganz viele Menschen waren nur für drei Monate hier, und sie verbreiteten mit ihrem (bei der Entlassung schriftlich versprochenen) Schweigen die Nachricht in alle Landstriche.

Politisches Reden war schnell für Pfarrer und Lehrer, Nachbarn und Bürgermeister, Ratschweiber und Kriegsteilnehmer geregelt: Still, sonst kummst nach Dachau. Radiohören und Zeitungslesen, Kirchgang und Jugendgruppe ... Hitlerjugend und Gleichschaltung ...



Heute wären die Geschwister Scholl bei den Montagsdemonstrationen und würden herausfinden wollen, wie die alten Kriegserfahrungen Bilder und Angst wie Muster prägen: Und die Un-Gläubigkeit. Der 11. September und die gleichgeschaltete Gläubigkeit unserer öffentlichen Medien sind für Viele so ein Einstieg.

Die NATO-Einbettung unserer bezahlten Presse konnten wir die letzten Wochen wieder gut erleben, die konfusen Internet-Möglichkeiten gleichen das noch lange nicht aus, Feindsender? Die organisierte Linke, kämpft gegen die sichtbare Rechte, bekommt aber die Bilder der Angst nicht in den Blick: Still arbeiten hat doch damals auch geholfen?

Die Unmenschlichkeit ist mit dem Krieg in andere Länder exportiert, wir liefern nur die präzisen Waffen und Drohnen-Schussimpulse. Wir morden nicht. Sichtbar. Wir sind zufrieden und mähen regelmäßig den Rasen. Trennen den Müll und die Kinder in der Schule nach Leistung. Wie damals und immer.

Montag, 5. Mai 2014

Bayrischer Landtag hört Experten gemeinsam im Rechts- und Sozialausschuss am 8.5. 10-16 h

Da hinten im Bayrischen Landtag wird am Donnerstag in einer gemeinsamen Sitzung der drei Ausschüsse Gesundheit, Soziales und Recht der Ausweg aus den schwarzen Kammern der forensischen Psychiatrie gesucht: Willkür und Abrechnungsinteressen, Justiz-Schiebereien und bestellte Gutachten, ohne Aufsicht und Verteidigung ...

Mollath war nur einer, andere, die weniger gut kommunizieren können, werden medikamentös oder in übergriffiger "Erziehung" gehalten, wie gut zahlendes Vieh: Entlassmanagement nur nach Anpassung, Einrichtungsdenken.

Tagesordnung zur 13. Sitzung vom 08.05.201410-16 h Konferenzsaal