Donnerstag, 20. Februar 2014

Bericht aus der Dunkelkammer des Rechts: Sozial-Ausschuß des Bayr. Landtags beschließt Anhörung "noch in der 1. Jahreshälfte"

eine alte Bekannte, Mitarbeiterin in der Psychiatrie, hatte sich über meine undifferenzierte Wortwahl beschwert, aber es war nur die Weiterleitung der Ankündigung des Bayrischen Rundfunks:

Black Box Psychiatrie Patienten in Fesseln

www.br.de/radio/b5-aktuell/sendungen/der-funkstreifzug/psychiatrie-transparenz-fixierung-missbrauch-100.html
Mollath auf Marienplatz mit Münchner im Himmel Plakat | Bild: picture-alliance/dpa
Mollath auf Marienplatz mit Münchner im Himmel Plakat | Bild: picture-alliance/dpa

Psychiatrie-Opfer Mollath
Informationen und Beiträge zum Thema "Das gestörte System - Psychiatrie in Bayern" bringt der Bayerische Rundfunk in folgenden Programmen:
"Die Zahl der Forensik-Patienten ist in Bayern so stark gestiegen wie in keinem anderen Bundesland:
1170 Menschen waren Ende 2012 nach Paragraf 63 in einer psychiatrischen Klinik untergebracht - so wie bis vor kurzem auch Gustl Mollath.
Doppelt so viele wie vor 15 Jahren. Er werden mehr Menschen eingewiesen als entlassen. Verweildauer länger."
- Sonntag, 9. Februar, 9.15 und 12.15 Uhr Funkstreifzug in b5aktuell
www.br.de/radio/b5-aktuell/sendungen/der-funkstreifzug/forensik-rechtsfreier-raum-100.html
- Dienstag, 11. Februar, 13.30 Regionalzeit Franken in Bayern2
- Dienstag, 11. Februar, 17.30 Uhr Frankenschau Aktuell im Bayerischen Fernsehen
- Mittwoch, 12. Februar, 10.05 bis 11.00 Notizbuch in Bayern2
- Freitag, 14. Februar, 12-13 Uhr Mittags in Mainfranken, Bayern 1
- Freitag, 14. Februar, 13.30 Regionalzeit Franken in Bayern2
- Sonntag, 16. Februar, 9.15 Uhr und 12.15 Uhr Funkstreifzug in b5aktuell
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Schlimmer als die Fixierung ist für die meisten Patienten die Ruhigstellung durch Psychopharmaka, die Aus- und Nebenwirkungen zwischen Depressionen, Taubheit in den Gliedern, Lustlosigkeit und Selbstmordgedanken.
Der Versuch, erwachsene Menschen mit Maßregelvollzug und Zwangsmaßnahmen zu erziehen, ist zwar typisch bayrisch, aber doch absurd.


Der Erfolg:

Der Auschuss Arbeit, Soziales ... des Bayrischen Landtag hat heute mittag EINSTIMMIG beschlossen, eine Anhörung zu Forensik und Maßregelvollzug noch in der 1. Jahreshälfte durchzuführen, abgestimmt mit Rechts- und Gesundheitsausschuss und Bezirkstagen, um zu Berichten aus den Einrichtungen und zu einem Patientenhilfegesetz zu kommen.

Sozial-Ministerin Müller hatte ja schon angekündigt, eine Neuregelung zur Unterbringung auf den Weg bringen zu wollen,
die Berichte des Bayr. Rundfunks hatten nun eine beschleunigende Wirkung ....
Anträge Grüne und Freie Wähler, Materialien
auf http://psychiatrie-politik.wikispaces.com

Montag, 17. Februar 2014

Üble Nachrede aus dem Netzwerk Psychiatrie: Durchaus Kritik am Entlaßmanagement in Taufkirchen

Üble Nachrede vormaliger Verbündeter ist besonders ärgerlich:
Nun wird es Zeit, dem bösen Gerede die Grenzen zu setzen.

Ich war bei zwei größeren Besuchen in der Frauen-Forensik in Taufkirchen, zu denen auch andere Anwälte und die Angehörigen- wie Erfahrenen-Gruppen eingeladen waren. Erika Lorenz-Löblein hatte zuerst über einen Anwaltsverein zu einer Kollegen-Information mit Aussprache mit Klinik-Leitung und Oberärzten eingeladen, mit den Schwerpunkten der Anwendung von Zwang und dem neuen Bundesgesetz, das in den bayr. Richtlinien noch nicht angekommen ist, und zum Entlassmanagement*, zum Maßregelvollzug,

ein zweiter Termin zu einem Runden Tisch mit der Menschenrechts-Beauftragten der Bayr. Landesärztekammer Dr. Fick ebenfalls mit Angehörigen- und Selbsthilfe-Vertretern fand auf Einladung der Klinikleitung nach öffentlichen Vorwürfen statt, und die Behauptung, es hätte dafür eine Bezahlung gegeben, ist frei erfunden, um die Runde zu diskreditieren.

Nachdem das München-Netzwerk sich (und mich als Moderator) zuerst für Ilona Haslbauer engagiert haben, nahmen sie aber an diesen Besuchen nicht teil, sondern redeten sie schlecht: Das entspricht leider dem niederen Niveau der Sadismus- und Freund-Feind-Sprüche von einigen Psychiatrie-Erfahrenen.

Der Dank für ehrenamtliche Arbeit ist üble Nachrede? Mein Einsatz für die Freiheit von Gustl Mollath ist seit 12. März 2012 bei Radio Lora zu hören, in zahlreichen Blog- und Wiki-Einträgen zu verfolgen: Natürlich gibt es immer besser Wissende ...

Nachdem Dr. hc. Strate mich und unseren Verein schlecht geredet hatte, was ein paar Idioten sofort mit großer Verbreitung und "haben wir schon immer gewusst" weiter trompeteten, die vorher die "Berichterstattung" der ZEIT noch kritisiert hatten, und nun sofort alle falschen Zitate glaubten: Ja, Freund-Feind-Schema ist krankhaft dumm.

Nun wird sich jedeR hüten, etwas mehr in einem Unterstützerkreis zu organisieren: Es ist eine gefährliche Gratwanderung der Schweigepflicht, was für eine Anwältin nach Entbindung vom Auftrag besonders problematisch wird, und der Veröffentlichung, wozu wir bisher keine anständige Lösung haben:

Es gibt noch keine wirkliche Transparenz zum pflegerischen und rechtlichen Handeln in der Psychiatrie, und die bisher Beteiligten und Bezahlten sind durch ihre professionelle Einbindung dazu nicht in der Lage.

Auch die neue Fassung der Ländergesetze greift nicht tief genug, wenn es keine wirkliche Überwachung gibt, und die Lächerlichkeit der Besucherkommissionen des Sozialministerium muss erst noch öffentlich zelebriert werden.


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*zum Entlassmanagement werde ich im Wiki noch mehr schreiben, es war auch mehrmals Thema der Gegensprechanlage

 danke für den Anstoß hierzu an Anne!

Donnerstag, 13. Februar 2014

Ausgezeichneter Journalismus ??? Sascha Pommrenke zerlegt auf http://www.heise.de/tp/artikel/40/40978/1.html am 12.02.2014

Der Fall Mollath und die Krise des Pressewesens

Otto Lapp vom Nordbayerischen Kurier "hat wesentlich zur Aufklärung des Falles Mollath beigetragen". So begründete jüngst eine handverlesene Jury des medium magazins im Rahmen der Preisverleihung "Journalist des Jahres 2013" Lapps 3. Platz in der Kategorie Reporter Regional. Die Auszeichnung des Chefreporters aus Bayreuth könnte kaum widersprüchlicher zur Zielsetzung der Preisverleihung sein. Mit der Wahl hat die Fachzeitschrift für Journalisten eine Berichterstattung ausgezeichnet, die eher für die Krise des Journalismus steht denn für Qualität: Public Relation statt Information, Boulevardisierung statt Kritik, Meinungsmache statt Kontrolle der Macht. Wie konnte es zur Auszeichnung kommen? Und: Was sagt das über den Qualitätsjournalismus aus?

Besonders frappant ist die Begründung der rund 80-köpfigen Jury. So habe Lapp "wesentlich zur Aufklärung des Falles Mollath beigetragen. Dabei reproduzierte er nicht das Klischee des unschuldig Verurteilten, sondern breitete die komplexe Geschichte eines Querulanten aus, der so massiv mit dem System kollidierte, dass dieses seine Schwächen offenbarte."

Die Jury und damit das medium magazin schaffen es, in einer gerade ein mal 38 Wörter umfassenden Begründung, ein mutmaßliches Justizopfer zu pathologisieren, zu stigmatisieren und herabzuwürdigen. Sind Querulanten per se schuldig? Oder ist es bei Querköpfen weniger wichtig, ob sie tatsächlich schuldig sind, schließlich haben sie sich des Verbrechens des "Störens" schuldig gemacht? Und obwohl die rechtliche Klärung des Falles noch nicht abgeschlossen ist, schafft es die Jury dennoch ein Urteil zu fällen. Lapp habe nicht das Klischee des unschuldig Verurteilten reproduziert. Nur was ist, wenn Mollath im juristischen Sinne unschuldig ist? Welches Klischee hat er dann produziert?
Auch dass es sich bei Gustl Mollath um einen Querulanten handeln soll, ist eine bemerkenswerte Meinung einer Jury, die Qualitätsjournalismus auszeichnen möchte.
DEN GANZEN ARTIKEL LESEN: http://www.heise.de/tp/artikel/40/40978/1.html

Samstag, 8. Februar 2014

Psychiatrie-Opfer Mollath: der Bayrische Rundfunk steigt ein - das Sozialministerium schweigt


Informationen und Beiträge zum Thema "Das gestörte System - Psychiatrie in Bayern" bringt der Bayerische Rundfunk in folgenden Programmen:


- Sonntag, 9. Februar, 9.15 und 12.15 Uhr Funkstreifzug in b5aktuell

- Dienstag, 11. Februar, 13.30 Regionalzeit Franken in Bayern2

- Dienstag, 11. Februar, 17.30 Uhr Frankenschau Aktuell im Bayerischen Fernsehen

- Mittwoch, 12. Februar, 10.05 bis 11.00 Notizbuch in Bayern2

- Freitag, 14. Februar, 12-13 Uhr Mittags in Mainfranken, Bayern 1

- Freitag, 14. Februar, 13.30 Regionalzeit Franken in Bayern2

- Sonntag, 16. Februar, 9.15 Uhr und 12.15 Uhr Funkstreifzug in b5aktuell

http://www.br.de/radio/b5-aktuell/sendungen/der-funkstreifzug/psychiatrie-transparenz-fixierung-missbrauch-100.html

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